Nach einer kompletten Rad- und Laufpause entschied ich mich am vergangenen Freitag nach einem ersten kurzen Lauftraining seit 3 Wochen den Start am 55.5 Tristar auf Mallorca über die Kurzdistanz zu wagen. Ich legte den Grundstein zum ersten Saisonsieg auf der coupierten Radstrecke und verspürte dabei keinerlei Knieschmerzen!
Wow, ein Auftakt nach Mass könnte man sagen. Tatsächlich bin ich mit dem Saisonauftakt am 55.5 Tristar auf Mallorca (0.5/50/5km) sehr zufrieden. Der geplante Start über Doppeltedistanz hätte jedoch wenig Sinn gemacht, einerseits konnte ich in den vergangenen Wochen, wenn überhaupt, nur sehr eingeschränkt trainieren, und anderseits wollte ich kein Risiko einer Überbelastung eingehen.
Am Freitagabend flog ich in Richtung Palma de Mallorca, im Anschluss führte die Reise mit meinem Bruder und zwei weiteren Kollegen weiter an die Ostküste nach Portocolom. Unser Hotel lag unmittelbar am Meer, unweit des Start- und Zielbereiches. So waren die Anfahrtswege sehr kurz und man konnte sich einen guten Überblick verschaffen. Obwohl für den Sonntag Regenwetter angesagt war, freute ich mich enorm auf den Wettkampf. Ich war gespannt, ob mein Knie der Belastung stand halten würde und wie es um meine Form steht.
Mein erster Schwimmstart im Meer gelang nach einem ersten richtigen Schluck Salzwasser recht gut. Nach 9.03 Min. stieg ich aus dem Wasser und musste vor dem Wechsel auf die Radstrecke noch einen
Sturz auf dem vom Regen glitschig gewordenen Teppich hinnehmen. Glücklicherweise verletzte ich mich nicht und trug nur ein paar Schürfwunden davon. Die ersten 15km auf dem Rad waren hart. Es
blies ein giftiger Gegenwind, und die kurzen und steilen Rampen brachen immer wieder den Rhythmus. Fortan fühlte ich mich besser, und ich drückte während 10km so richtig in die Pedale, ehe der
5km lange Aufstieg auf den Puig de Sant Salvador
mit durchschnittlichen 7.1 Steigungsprozent anstand. Hier muss ich wohl irgendwo die Führung übernommen haben, denn nach der Abfahrt begleitete mich das Führungsmotorrad, was natürlich eine
zusätzliche Motivation war. Ja, es lief wie von selbst, und obwohl ich gegen Ende etwas Tempo rausnahm, fuhr ich immer noch beinahe 5 Minuten schneller als der zweitplatzierte…
Gespannt war ich vor allem auf den abschliessenden Laufsplit. Ich lief auf der leicht coupierten und teilweise am Meer entlangführende Runde ein konstant hohes Tempo und siegte schliesslich in 1:57.02 mit über 1 Minute Vorsprung auf den zweitplatzierten Spanier Fidalgo Rossello. Mehr als der Sieg freute mich fast noch, dass ich auch auf der Laufrunde keine Knie- schmerzen verspürte. Somit bin ich mit dem Rennverlauf und Resultat sehr zufrieden, vor allem wenn man bedenkt, dass die letzten Wochen alles andere als einfach waren. Klar, es gibt noch jede Menge zu tun, bis die Form auf dem Stand meiner Motivation ist, doch die Geduld scheint sich langsam aber sicher auszubezahlen.
Vorderhand möchte ich Schritt für Schritt wieder ins geregelte Training einsteigen, damit der Muskelkater in den Waden in Zukunft wieder etwas humaner ausfällt…
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