Am vergangenen Samstag startete ich erstmals an einem Wettkampf über die Langdistanz (3.8/180/42.2km). Eine hartnäckige Angina warf mich in der Vorbereitung leider zurück und eine schnelle Zeit war somit nicht möglich. Mit dem Resultat bin ich den Umständen entsprechend zufrieden und konnte dabei viele wertvolle Erfahrungen für weitere Wettkämpfe über die Langdistanz sammeln.
10h 29' benötigte ich für meinen ersten Wettkampf über die Langdistanz am Ironman Mallorca. Klar, dass genügt meinen Ansprüchen nicht, doch wenn man die Umstände in der Vorbereitung betrachtet, bin ich damit wirklich zufrieden. Ein Angina verunmöglichte einerseits in den Wochen vor dem Wettkampf nochmals wichtige Trainingseinheiten zu absolvieren, anderseits schwächte die 10-tägige Antibiotika Einnahme meinen Körper merklich.
Lange Zeit war so gar nicht klar, ob ein Start möglich ist, zumal ich meine Gesundheit nicht gefährden wollte. In den Tagen vor dem Wettkampf fühlte ich mich immer besser und so entschied ich mich zu starten. Nun ja, viel mehr als finishen lag nicht drin, dass war im vorherein klar, doch Erfahrungen sammeln, wie beisp. Ernährung, muskuläre oder psychische Komponenten lagen allemal drin. Der Schwimmsplit ging ich etwas zurückhaltend an, schliesslich musste ich meine Kräfte gut dossieren. Mir kam sicherlich entgegen, dass ohne Neo im 25 Grad warmen Meerwasser geschwommen. Nach knapp 1h wechselte ich auf das Rad.
Die ersten leicht coupierten Radkilometer ging ich zügig an und überholte so manche Radgruppe... Leider ist es bei vielen Wettkämpfen "normal", dass nicht fair, sondern möglichst schnell gefahren wird - so was habe ich bis anhin noch nie erlebt! Nach dem ich mich von einer Gruppe absetzen konnte und etliche Kilometer alleine fuhr, überholte mich eine Radgruppe mit sicherlich 30-40 Athleten und selbst die Schiris unternahmen nichts! Anmerkung, der Abstand zum Vordermann muss gemäss Reglement 10 Meter betragen. Glücklicherweise gab es teilweise starken Seiten- und Gegenwind, so fielen die Radgruppen immer wieder auseinander. Bis Km 90 fühlte ich mich gut, doch der längere Aufstieg auf der zweiten Streckenhälfte war echt hart und ich musste etliche Athleten ziehen lassen. Mit 5h 12' (34.6km/h Schnitt) gelang mir zu meiner Überraschung ein guetr Radsplit, damit hätte ich nicht gerechnet.
Der Wechsel auf die Marathonstrecke (4 Runden) klappte problemlos und ich nahm mir vor, vorerst nur bei den Verpflegungsposten Gehpausen einzulegen. Mir war klar, dass die Nahrungsaufnahme, v.a. in meiner Situation enorm wichtig war und wollte dies dement- sprechend gewichten. Meine Energiereserven wurden in der Folge arg strapaziert und längere Gehpausen waren die Folge. Erstaunlicherweise fühlten sich meine Beine jedoch bis zum Schluss super an und ich hatte muskulär keine grösseren Probleme, alles Anzeichen, dass mir die Langdistanz durchaus liegen könnte...
Nach 4h 08' hatte ich auch meinen zweiten Marathon (ich lief bereits vor 2 Jahren im Training einen Marathon) vollendet und lief müde, aber zufrieden in 10h 29' ins Ziel ein. In der Kategorie reichte dies zu Rang 40/176, Overall 388/2554.
An dieser Stelle ein grosses Dankeschön für den Support von Sandra & Michèlle am Strassenrand und den unzähligen Anfeuerungsruffen, welche enorm motivierend waren!
Mittlerweile habe ich mich bereits gut vom Wettkampf erholt, einzig die beiden grossen Zehennägel bereiten mir noch etwas Sorge. Nun ja, ich geniesse vorderhand sowieso meine Saisonpause und gehe nach meiner Nachtschicht im Spital schlafen - so ist das Leben :-)